Monthly Archives: März 2014

„5 Minuten DIY“-Latz mit Auffangtasche

Sobald das Kind anfängt, selbst zu essen, siehst auf Tisch und Boden aus wie Sau. Wir sind bei Anton dann auf Plastiklätzchen mit Auffangschale bzw. Malkittel vom Schweden umgestiegen. Für ins Restaurant oder in den Urlaub wollte ich jedoch etwas Praktischeres haben, das auch in die Handtasche passt und nicht nach Ganzkörperanzug aussieht. Ich bestellte damals ein laminiertes Lätzchen für unverschämt viel Geld. Nach der ersten Spaghetti Bolognese merkte man dann aber die Schwachstelle dieses Lätzchens. Die Oberfläche war zwar laminiert, jedoch nicht die Rückseite der aufgenähten Fangtasche. Somit färbte sich der Latz von innen langsam nach aussen durch. Das ging zwar beim Waschen fast wieder raus, aber praktisch war es nicht, denn im Urlaub wollte ich ja nur mal kurz Wasser drüber laufen lassen und alles war wieder ordentlich.

Bei meinem letzen Schwedenbesuch entdeckte ich KLADD RANDIG. 2 Plastiklätzchen für 1.99€ (in D sind die leider doppelt so teuer, wir fahren ja immer nach Heerlen) und wollte direkt aus den 2 Lätzchen ein neues „Urlaubslätzchen“  für Oskar machen.

Latz Ursprungszustand

Hab mich für das Grüne als Latz entschieden und das Orange wurde Tasche.
Dazu einfach das Orange in der gewünschten Höhe abschneiden (+ca 1.5cm Nahtzugabe) und das Schildchen rausschneiden. Ich habe die eigentliche Aussenseite nach innen gedreht, da diese glatter ist, evtl. ist dies aber nicht nötig.

Step1

Dann an der Oberkante umschlagen und feststeppen. Die Naht habe ich bewusst nach aussen gelegt, damit innen, also da wo man ständig wischt, so wenig „Dreckspalten“ wie möglich sind. Um das Plastik nicht durch Nadeln zu beschädigen, nehme ich bei solchen Sachen immer diese Mini-Haarclips. Da gibt’s auch Professionelleres, hab ich aber nicht. 😉

Step 2

Anschliessend die Tasche auf den Latz feststeppen. Hierbei hab ich direkt neben dem Schrägband genäht, damit innen keine Baumwolle ist, die Verschmutzen kann.

Step3

Fertig. 🙂 Nicht wunderhübsch, dafür aber praktisch. Man hätte natürlich auch das Schrägband vom Grünen auftrennen und alles ordentlich zusammen nähen können, aber dann hätte es definitiv länger als 5 Minuten gedauert.

Was macht Darth Vader im Ritterzimmer?

Ich guck mir ja gerne diese „Makeover“-Sendungen an, wo komplette Häuser renoviert werden. Spannend find ich auch immer, was in den Kinderzimmern gemacht wird. Meistens haben die Zimmer ja ein Thema. Ritter, Fussball, Indianer, Cars…. Alles was das Kind zu dem Zeitpunkt der Renovierung super findet, wird umgesetzt. Und dabei wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.  Von der Wandbemalung bis zum individuell geschreinertem Bett. Sieht immer super toll aus.

Vor kurzen wollte der Große endlich neue Bilder in seinem Zimmer. Die Zootiere seien für Babies, er sei ja jetzt groß und Superhelden sollen es sein. Also malte ich ihm 5 neue Bilder (inspiriert von @drawsgood – Michael Myers) und überlegte kurz, ob ich auch noch neue Vorhänge für sein Hochbett im Superhelden-Stil nähen sollte. Auch mal dem Zimmer ein Thema geben.

Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt besuchte er einen Freund und ich bewunderte das wirklich schöne Ritterzimmer. Das Hochbett ne Ritterburg, Ritterteppich, Ritterlampe, Ritterdeko an Tür und Wand. Die Kinder spielten im Wohnzimmer, das Zimmer war also wie geleckt und ich fragte mich, ob alle Nicht-Ritter immer in Kisten/Schränken verschwinden müssen. Spielen Kinder in einem Ritterzimmer auch mal Star Wars, oder geht man dazu in ein anderes Zimmer?

Ich entschied mich dann gegen neue Vorhänge und dafür, dass das Kinderzimmer einfach nur bunt ist. Mit vielen Themen, vielen Spielanregungen. Und jede kann einzeln ausgetauscht werden, wenn sie nicht mehr „in“ ist.

Superhelden

Superhelden

Kokosnuss

Kokosnuss-Fensterdeko

Roboter

Where is Wall-e Poster

Piratenvorhang

Piratenvorhang

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Ich frage mich oft, wie lange ein Kind sich im Themenzimmer wohlfühlt. Wie lange so ein Fernseh-Makeover-Zimmer bestehen bleibt. Mit ca. 18 Jahren bemalte ich für meine damals 3jährige Schwester ein Zimmerwand mit einem Janosch-Motiv. Dieses blieb bestehen, bis das Haus 11 Jahre später verkauft wurde. Keiner traute sich, es zu übermalen.

Stillen

Das Thema „Stillen in der Öffentlichkeit“ schwirrte heute durch meine Twitter-Timeline und da ich gestern schrieb, dass sich die Kinder abgestillt haben, dachte ich mir, ich schreib mal meine Gedanken dazu auf.

Beim ersten Kind kam mir gar nicht in den Sinn, es anders als durch Stillen zu ernähren. Also wenn es denn klappt, aber das stellte ich nicht wirklich in Frage. Ich legte ihn im Kreißsaal an, bzw. liess mir  von meiner Hebamme zeigen, wie es geht. Auf der Station ging ich ins Stillzimmer und liess mir auch dort helfen, denn der kleine Mann war auch damals schon sehr neugierig und schaute sich lieber mich und das, was ich so an hatte an, als das er Lust hatte zu trinken. Aber es klappte irgendwann und ich ging mit Zuversicht nach Hause. Dort kamen die ersten Probleme, ich legte ihn wohl nicht immer richtig an und irgendwann tat es höllisch weh. Es blutete. Ich weinte beim Stillen vor Schmerzen. Ich pumpte eine Zeit lang per Hand ab. Was ein Hantier. Rechtzeitig bevor das Kind Hunger bekommt abpumpen, mit der Hand dauerte das mal locker ne 1/2 Stunde. Anschliessend die Pumpe und die Flasche auskochen. Für mich purer Stress, denn wehe, das Kind wurde vorher wach. Umso froher war ich, als alles wieder abgeheilt war und ich normal stillen konnte.

Beim ersten Kurs, den ich mit Anton besuchte, er war zu dem Zeitpunkt 4 Monate alt, war ich erstaunt. Keine andere Mutter stillte. Gegen Ende des Kurses wurden die Kinder immer unruhig, ich stillte dann und die anderen rührten erst mal ihre Milch zusammen. Dauert nicht lange, aber die Zeit kann je nach Schreiintensität doch schon ziemlich lang vorkommen. Mir zumindest. Die Gründe des „Nichtstillens“ waren sehr vielfältig. Nicht alle konnte ich nachvollziehen.

Auch in der Öffentlichkeit stillte ich. Dabei achtete ich natürlich drauf, dass es drumherum etwas ruhiger war. Alleine schon wegen dem neugierigen Kind, dass sonst nicht trank. Draussen liess sich immer eine Bank finden und wenn nicht, dann halt auf der Wiese. Im Restaurant geht es auch ganz diskret, wobei ich solche Situationen schon versucht habe zu vermeiden, indem ich mit einem satten Kind essen ging. Denn meist bekommt das Baby ja dann Hunger, wenn dein Schnitzel gebracht wird. Und das lässt sich so schlecht mit einer Hand schneiden. 😉

Ich habe eine Freundin, die immer Milch für unterwegs abpumpte. Auch wenn wir im Feld oder Wald spazieren gingen, hatte sie Muttermilch in der Flasche dabei. Das wär mir zu viel Aufwand.

Stillen ist einfach praktisch. Man muss kein richtig temperiertes Wasser oder Babykosterwärmer mit sich rumschleppen, kann die Brüste auch nicht vergessen und wenn man sich einmal von dem Gedanken frei gemacht hat, evtl. zu wenig Milch zu haben, dann hat man auch immer die richtige Menge dabei. Denn der Körper ist da schon ganz praktisch. Solange das Kind saugt, wie ein Weltmeister, kommt auch immer wieder Milch nach. Evlt. muss man mal ein bisschen hin- und herwechseln. In meiner 1. Stillzeit hab ich da viel zu viel Stress wegen gemacht, nach Uhr gestillt und ihn dann zu lange weinen lassen, dass er so wütend war, dass er gar nicht mehr trinken wollte. Und durch den Stress hatte ich dann zu wenig Milch.

Was ich lernen musste: Wichtig ist, dass man sich von nichts stressen lässt, auf sich und das Baby hört. Dann klappt’s.
(Und immer genug weisse Schokolade im Haus haben. Für die Endorphine und so. 😉 )

Stillen ist gesund. Für’s Baby und auch für die Mutter. Bis auf Schnupfen waren zumindest meine Beiden nicht während der Stillzeit krank. Auch das Einführen von Beikost funktionierte fast problemlos, wenn der richtige Zeitpunkt gefunden war. Anschliessend probierten sie alles und reagierten auch nicht allergisch.

Bewusst abgestillt hab ich bei beiden Kindern nicht. Seltsamerweise haben aber beide Stillzeiten bis auf ein paar Tage gleich lange gedauert. Sobald die Jungs Beikost bekamen, reduzierte sich das Stillen natürlich. Als sie bei 5 Mahlzeiten angekommen waren, wurden sie nur noch in der Nacht gestillt. Aber wirklich viel Milch kam dann nicht mehr. Es war mehr zur Beruhigung. Dann kam eine Nacht in der sie durchschliefen und gar keine Brust mehr brauchten. Von da an reichte der Schnuller und ein bisschen Kuscheln. Nach der Brust suchte keiner der beiden mehr.

Eine Freundin fragte mich, ob mir was fehle. Ich denke nicht. Ich habe die Zeit genossen, mich nicht eingeschränkt gefühlt. Aber wie alles im Leben hat jede Phase ein Ende und ich finde, es war so, wie es sein sollte.

Kinder und Karneval: Kostüme, Kamelle & Kranksein

Für den Großen kommt Karneval auf der Jahreshitliste ja direkt nach Weihnachten. Verkleiden ist für ihn schon seit ca. 2 Jahren der Hit.

So passierte es auch schon letztes Jahr, dass er in meiner Kostümkiste ein altes Kleid von mir fand, dass ich mir so ca. mit 17 nähte. Ein Etui-Kleid aus Bärenfell. Inkl. Arm- und Beinstulpen und einem Haarreif mit Ohren. Er wollte, dass ich ihm daraus ein Grüffelo-Kostüm nähe. Zur Umsetzung fehlte mir lila Stoff für die Stacheln und so landetet es erst mal im „To Sew“-Korb. Er fragte öfters nach, aber ich hatte immer noch kein lila Irgendwas. Dieses Karneval war es dann so weit, ich besorgte den fehlenden Stoff und auch noch Stoff für die passende kleine Maus.

Grüffelo

Das Kleid passte ihm mittlerweile fast genau von der länge und so musste ich nur den Rock bis zum Reissverschluss teilen, knotige Knie aufnähen und als Beine wieder zusammennähen. Die Abnäher im Brustbereich wurden einfach bis zum Hals verlängert und die Schulternaht etwas tiefer gesetzt, um den Ausschnitt zu verkleinern. Schwanz dran, hömmele Stacheln produziert und fertig. Naja, fast. Für die Stacheln hab ich den lila Fleece einfach gerollt und drüber gesteppt, vertikal auf den Rücken gelegt und am  unteren Ende festgenäht. So standen sie schön ab. Die Armstulpen wurden mit ’nem Bündchen versehen, damit sie ihm auch passen und noch um Krallen erweitert. Dazu hab ich weisse Dreiecke an den Rand genäht. Die Ohren am Haarreif wurden an den Seiten eingerollt und festgesteppt, damit sie insgesamt schmaler wirken. Ausserdem noch Hörner aus weissem Jersey gefüllt mit Watte dazwischen festgenäht. Fertig war der Grüffelo.

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Für die kleine Maus habe ich einfach ’nen Hoodie nach diesem Schnitt genäht, 2 Nummern größer, ohne Taschen und die Jungsvariante. Ausserdem Ohren an die Kapuze und Teddyplüsch auf den Bauch. Für die Ohren hab ich nen Rest Schaumstoff von ca. 1cm Breite beim zusammennähen mit in die Naht gegeben. So standen diese schön rund vom Kopf ab.

 

Da der liebe Herr Papa jedoch noch kurz vor Karneval noch ein Spiderman-Kostüm mitbrachte, war der Grüffelo für den Kindergarten erst mal abgeschrieben. War sowieso mehr ein „Draussen-Kostüm“. Also für die Umzüge.

Umzüge steht der Große immer etwas zwiespältig gegenüber. Einerseits sind die Kamelle natürlich toll. Andererseits sind sie ziemlich laut. Das mag er ja gar nicht. Dieses Jahr hat er sich beim ersten Wagen des Brander Zugs, von der ersten Reihe nach ganz hinten verkrümelt und die Ohren zugehalten. Ist aber auch echt laut, die Brander Unterbahn. Danach wurde alles aufgesammelt, was geworfen wurde und immer laut „Kamelle“ und „Alaaf“ gerufen. Wir haben jetzt genug Kamelle bis nächstes Jahr, denn wir waren ja auch noch den Zug bei der Oma gucken.

Nach all den Menschenmassen kam dann, was kommen musste. Der Mini wurde krank. Erst nur so ein bisschen Bindehautentzündung, was mich am Rosenmontag dann noch zum Notdienst fahren liess, mittlerweile auch noch Bronchitis. Dazu das erste Fieber seines Lebens. Er sieht ganz elend aus, will den ganzen Tag kuscheln und hustet bis zum erbrechen. Zu allem Überfluss kommt auch noch das erste Zähnchen.

Was mich dabei beschäftigt: Beide Kinder haben sich ungefähr im gleichen Alter (mit ca.9,5 Monate) abgestillt. Und 2-3 Wochen später das erste Mal richtig Fieber bekommen. Find ich ja einen seltsamen Zufall, falls es einer ist…