Stillen

Das Thema „Stillen in der Öffentlichkeit“ schwirrte heute durch meine Twitter-Timeline und da ich gestern schrieb, dass sich die Kinder abgestillt haben, dachte ich mir, ich schreib mal meine Gedanken dazu auf.

Beim ersten Kind kam mir gar nicht in den Sinn, es anders als durch Stillen zu ernähren. Also wenn es denn klappt, aber das stellte ich nicht wirklich in Frage. Ich legte ihn im Kreißsaal an, bzw. liess mir  von meiner Hebamme zeigen, wie es geht. Auf der Station ging ich ins Stillzimmer und liess mir auch dort helfen, denn der kleine Mann war auch damals schon sehr neugierig und schaute sich lieber mich und das, was ich so an hatte an, als das er Lust hatte zu trinken. Aber es klappte irgendwann und ich ging mit Zuversicht nach Hause. Dort kamen die ersten Probleme, ich legte ihn wohl nicht immer richtig an und irgendwann tat es höllisch weh. Es blutete. Ich weinte beim Stillen vor Schmerzen. Ich pumpte eine Zeit lang per Hand ab. Was ein Hantier. Rechtzeitig bevor das Kind Hunger bekommt abpumpen, mit der Hand dauerte das mal locker ne 1/2 Stunde. Anschliessend die Pumpe und die Flasche auskochen. Für mich purer Stress, denn wehe, das Kind wurde vorher wach. Umso froher war ich, als alles wieder abgeheilt war und ich normal stillen konnte.

Beim ersten Kurs, den ich mit Anton besuchte, er war zu dem Zeitpunkt 4 Monate alt, war ich erstaunt. Keine andere Mutter stillte. Gegen Ende des Kurses wurden die Kinder immer unruhig, ich stillte dann und die anderen rührten erst mal ihre Milch zusammen. Dauert nicht lange, aber die Zeit kann je nach Schreiintensität doch schon ziemlich lang vorkommen. Mir zumindest. Die Gründe des „Nichtstillens“ waren sehr vielfältig. Nicht alle konnte ich nachvollziehen.

Auch in der Öffentlichkeit stillte ich. Dabei achtete ich natürlich drauf, dass es drumherum etwas ruhiger war. Alleine schon wegen dem neugierigen Kind, dass sonst nicht trank. Draussen liess sich immer eine Bank finden und wenn nicht, dann halt auf der Wiese. Im Restaurant geht es auch ganz diskret, wobei ich solche Situationen schon versucht habe zu vermeiden, indem ich mit einem satten Kind essen ging. Denn meist bekommt das Baby ja dann Hunger, wenn dein Schnitzel gebracht wird. Und das lässt sich so schlecht mit einer Hand schneiden. 😉

Ich habe eine Freundin, die immer Milch für unterwegs abpumpte. Auch wenn wir im Feld oder Wald spazieren gingen, hatte sie Muttermilch in der Flasche dabei. Das wär mir zu viel Aufwand.

Stillen ist einfach praktisch. Man muss kein richtig temperiertes Wasser oder Babykosterwärmer mit sich rumschleppen, kann die Brüste auch nicht vergessen und wenn man sich einmal von dem Gedanken frei gemacht hat, evtl. zu wenig Milch zu haben, dann hat man auch immer die richtige Menge dabei. Denn der Körper ist da schon ganz praktisch. Solange das Kind saugt, wie ein Weltmeister, kommt auch immer wieder Milch nach. Evlt. muss man mal ein bisschen hin- und herwechseln. In meiner 1. Stillzeit hab ich da viel zu viel Stress wegen gemacht, nach Uhr gestillt und ihn dann zu lange weinen lassen, dass er so wütend war, dass er gar nicht mehr trinken wollte. Und durch den Stress hatte ich dann zu wenig Milch.

Was ich lernen musste: Wichtig ist, dass man sich von nichts stressen lässt, auf sich und das Baby hört. Dann klappt’s.
(Und immer genug weisse Schokolade im Haus haben. Für die Endorphine und so. 😉 )

Stillen ist gesund. Für’s Baby und auch für die Mutter. Bis auf Schnupfen waren zumindest meine Beiden nicht während der Stillzeit krank. Auch das Einführen von Beikost funktionierte fast problemlos, wenn der richtige Zeitpunkt gefunden war. Anschliessend probierten sie alles und reagierten auch nicht allergisch.

Bewusst abgestillt hab ich bei beiden Kindern nicht. Seltsamerweise haben aber beide Stillzeiten bis auf ein paar Tage gleich lange gedauert. Sobald die Jungs Beikost bekamen, reduzierte sich das Stillen natürlich. Als sie bei 5 Mahlzeiten angekommen waren, wurden sie nur noch in der Nacht gestillt. Aber wirklich viel Milch kam dann nicht mehr. Es war mehr zur Beruhigung. Dann kam eine Nacht in der sie durchschliefen und gar keine Brust mehr brauchten. Von da an reichte der Schnuller und ein bisschen Kuscheln. Nach der Brust suchte keiner der beiden mehr.

Eine Freundin fragte mich, ob mir was fehle. Ich denke nicht. Ich habe die Zeit genossen, mich nicht eingeschränkt gefühlt. Aber wie alles im Leben hat jede Phase ein Ende und ich finde, es war so, wie es sein sollte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.