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Star Wars Schultüte

Als die Kindergarten-Erzieherin von Anton vor einigen Monaten mich fragte, ob ich auch eine Schultüten-Bastelvorlage für kleines Geld bestellen wollte, kam ich schon ein wenig ins schwitzen. Auf das Basteln der Schultüte hatte ich mich schon sehr lange gefreut. Denn: Ja, ich bastel gerne! Und ich fühl mich in der Bastelmutti-Schublade auch ziemlich wohl. 😉 Ich habe heute noch meine eigene Schultüte im Keller liegen und auch für meine Halbgeschwister habe ich zur Einschulung ein kleines Geschenk in einer Mini-Schultüte verpackt.

Meine Schultüte vom 01.09.1987 - Das Glanzpapier löst sich langsam

Meine Schultüte vom 01.09.1987 – Das Glanzpapier löst sich langsam

Der Große bekam die Frage mit und suchte sich direkt ein Motiv aus. Sein wenige Tage vorher geäusserter Wunsch von der Iron-Man-Schultüte war direkt mal vergessen. Also erinnerte ich ihn kurz noch einmal eindringlich daran. Denn mal ehrlich: wenn schon basteln, dann möchte ich auch was machen, was sonst kein anderes Kind hat.

Wir sprachen also auf dem Heimweg noch mal in Ruhe über das Thema und bestellten dann keine Vorlage. Puh. Kurze Zeit später ging ich dann einen blauen Schultüten-Rohling, goldenen Fotokarton und so blaues Deko-Irgendwas-Zeugs kaufen, aus dem ich mir Iron-Man zusammenschustern wollte. Roten Fotokarton und alles andere hatte ich noch zu Hause.

Ich suchte stundenlang im Internet nach der optimalen Iron-Man-Vorlage, die leicht nachzubasteln und auch von der Form Schultüten-Kompatibel ist. Ich vergrößerte diese, druckte sie SW aus und markierte mir die Teile, die ich aus den verschiedenen Pappen ausschneiden wollte. Dann legte ich die Sachen zur Seite, denn viel „Am-Stück-Bastelzeit“ hab ich selten.

Ein paar Tage später schaute der Mann mit dem Grossen „Star Wars“. Das war’s dann mit der Iron-Man-Schultüte. Anton wollte eine Star Wars Schultüte. Ganz sicher. Ich hatte zu früh mit der Schultüte angefangen. Kann ja keiner ahnen. Also überlegte ich kurz, ob ich irgendwie beide Themen zusammenführen kann. Michael und ich fanden einen als Iron-Man lackierten C3PO sehr lustig, aber für Anton war das nicht wirklich das, was er wollte.

Also nochmal von vorn und konkret nachgefragt, wie denn die Schultüte aussehen soll. „Also da soll Luke Skywalker drauf und Yoda und Darth Vader und C3PO und R2D2 und ein Stormtrooper und…..“ STOP!! Irgendwann ist die größte Schultüte ja voll und so einigten wir uns auf 5 Figuren. Ich wartete jedoch noch ein klein wenig, bis ich wieder anfing. Nur zu Sicherheit. Falls noch irgendwas tolleres ihm in den Sinn kommt.

Er brachte mir dann irgendwann eine Star-Wars-Karte auf der Luke Skywalker drauf war und wollte ihn genau so. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich vereinfachte Varianten der Charaktere  aus Fotokarton bastele. Das funktionierte mit der Vorlage aber nicht. Also zeichnete ich ihn ab und ersetzte die Pistole durch ein Lichtschwert (und recherchierte im Netz noch „schnell“ die richtige Farbe …. gar nicht so einfach, wie ich dachte). Dazu vergrößerte ich mir die Kartenvorlage, druckte diese aus und malte auf dem Ausdruck (auf dem Fotokarton liegend) die Umrisse und markante Stellen nach. Dies drückte sich dann in den Fotokarton und vereinfachte es, Proportionen beim zeichnen beizubehalten.

Es folgten Darth Vader (hey, der war einfach), Yoda (von dem ich ebenfalls von Anton eine Vorlage bekam. Sooo viele Falten!), R2D2 und C3PO, bei dem ich wenigstens den goldenen Fotokarton wiederverwenden konnte. Gemalt hab ich mit normalen Buntstiften. Ausserdem hab ich noch Lackstifte und Metallic-Acryl-Farbe benutzt. Ich habe keine Ahnung, wie lange das gedauert hat… 😉

luke yoda
vader
r2d2  c3po

Den Schultüten-Rohling wollte ich zum Weltall werden lassen, also tupfte ich mit schwarz, blau, lila, grün und gelber Acryl-Farbe auf einem Schwamm wild über das ganze Teil, bis auf ca 20cm von der Spitze. Nachdem die Farbe getrocknet war, habe ich weisse Acryl-Farbe mit Hilfe eines Borstenpinsels draufgespritzt. Das klappte nur so mässig, also habe ich mit einem weissen Lackstift weitere „Sterne“ (verschieden dicke Punkte) draufgemalt.

weltall  planet

Um die Spitze hab ich dann das blaue Dekozeugs doppelt geklebt, was eigentlich Iron-Mans Raketenantrieb werden sollte. Ich finde es sieht einem Planeten so doch recht ähnlich.

Mit dem StarWars-Logo bzw. der Schrift hab ich auch noch ein wenig rumgespielt, da ich noch den Namen auf die Tüte haben wollte. Der Fotokarton war beim ausschneiden jedoch ein wenig widerspenstig.

antonschulkind

Nachdem dann alles auf den Rohling fest angeklebt war hab ich noch ein paar Sterne aus einem Fotokarton mit 3D-Effekt ausgeschnitten und aufgeklebt.

schultüte

Jetzt fehlt nur noch die Füllung und dann wird sie noch mit einem Band (an dem das „Schulkind“-Schild hängt) verschlossen und es darf nicht bei der Einschulung regnen. 🙂

 

Rocket Man

Vor einiger Zeit lernten wir über Twitter und das dortige Projekt wirleben.ac, an dem Michael und ich 2012 teilnahmen, @bee8bit und @connymel kennen, die bis vor einigen Jahren ebenfalls in Aachen lebten.

Letztes Jahr luden die beiden uns zu sich nach Solingen ein und wir verbrachten dort einen tollen Nachmittag. Unsere grossen Jungs verstanden sich auf anhieb super.

Vor ein paar Wochen stand dann der Gegenbesuch an und die 4 brachten unseren Jungs ein tolles Geschenk mit. Eine Rakete. (Und mir einen tollen Ohrwurm seither. 😉 )

Und wer jetzt denkt… och jo.. ne Rakete halt, der hat das Teil noch nicht live erlebt.

DSC01078Der @bee8bit hat mit viel Liebe und Können Schalter, Lämpchen usw. verbaut und für kleine Raumfahrer ein tolles Spielzeug geschaffen.  DSC01086 DSC01087

Es gibt Kippschalter, bei denen entsprechende Lämpchen von grün nach rot wechseln, ein Lauflicht, für das die ‚mitlaufenden‘ Lämpchen und die Geschwindigkeit reguliert werden kann, Schalter für das „Bullauge“, bei dem von grün auf rot oder auch aus gewechselt werden kann, Schalter für den „Raketenantrieb“ und und und…. (man merkt, ich bin nicht gerade Elektrotechniker. 😉 )

Unsere Beiden waren zumindest hin und weg und streiten sich seitdem um dem Platz am Joystick.

 

2015-03-22_origWir bastelten gemeinsam einen Raumfahrerhelm und auch der über der Rakete von der Decke baumelnde Bär bekam einen Helm aus einem Bällebadball.

Wenn man übrigens die äusserste Schicht des Helms aus Kopierpapier macht, spart man sich das anmalen. 😉

Das Teil steht in Oskars Zimmer, da wir denken, dass er sie noch am längsten bespielen wird und so auch mal der Große zum Spielen ins Zimmer des Kleinen kommt und nicht immer nur umgekehrt.

Nochmal vielen lieben Dank für das tolle „Erbstück“, die Kinder stürmen beim Wort „Rakete“ sofort hin. 🙂

Es ist schön, dass man so wunderbare Menschen über Social-Media-Netzwerke kennenlernen kann.

Basteln mit Jungs (3)

Vor ein paar Tagen bestürmte mich der 4,5-Jährige, dass wir unbedingt einen Computer aus zwei Holzbrettern, die wir zufällig im Keller hatte, bauen müssten. Was?

Nun, Anton hatte den Beitrag „Spielzeug selbstgebaut: Ein Laptop für mein Kind“ von @fraumierau zusammen mit seiner Mutter angeschaut und war ganz begeistert. Ich kann den Artikel nicht, was auch der Grund für meinen sachlich falschen Tweet heute morgen war, ich dachte, die Idee mit dem Tafellack hätte ich zuerst gehabt.

Ich bin was handwerkliches tun angeht, eine Niete. 2 linke Hände mit je 5 Daumen. Aber gut. Mit falschem Werkzeug versuchte ich die vorhandenen Bretter auf gleiche Breite zu sägen und gab dem Sohn direkt ein Beispiel für so mässige Frustrationstoleranz, aber auch, das nicht immer alles auf Anhieb klappt. Die Frau besorgte darauf im Baumarkt zwei passende Kiefernbretter Fichtenbretter.

Für den Monitor bereitete ich zusammen mit Anton eine Schablone mit abgerundeten Ecken vor und konnte dabei direkt noch etwas über einen Zirkel erklären. Anders als in Susannes Original haben wir die Tastatur auch ausgearbeitet, danke Christina für die Fummelsarbeit:

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Statt einer Schnur zum Halten des Monitors verwendeten wir eine Messingkette… „Papa, meine Lieblingsfarbe, Gold!“.

Ansonsten haben wir Monitor und Tastatur genau wie Susanne mit Tesakrepp abgeklebt, auch das Streichen mit Rolle und Tafellack verlief offensichtlich analog. Da das Holz sehr stark saugte, haben wir insgesamt 3 Lagen jeweils nach einer Nacht trocknen aufgebracht:

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Beim Schrauben hat Anton ebenfalls mit geholfen:DSC00001Er konnte es kaum erwarten und ich finde, das Gesicht spricht Bände:DSC00007Wie ging es weiter? Er klemmte sich seinen Computer unter den Arm, ging Richtung Tür „Ich muss zur Arbeit…“, ich sah einen Spiegel meines frustrierten Gesichtes, wenn ich mal wieder während einer kniffeligen Aufgabe am Rechner fluche. Als wir die Kreide auspackten wurde als erstes „Angry Birds“ gemalt.

Nun hat so ein Kinderlaptop bei uns auch eine Vorgeschichte. Nachbarstochter hat seit einiger Zeit einen knallrosa „Hello Kitty“ Laptop mit einem LCD Display in Qualität der späten 1990er, den ich einfach gruselig finde. Offen gesprochen fand ich die schon zu meiner Kindheit schlimm, aber trotzdem, Anton wollte auch unbedingt so einen haben. Nun, nein. Lieber noch einige Jahren warten und er bekommt einen abgelegten, aber richtigen Computer und Erziehung in sozialer Medienkompetenz direkt mit.

Dieses selbstgebaute Spielzeug hingegen ist in unseren Augen in jeder Hinsicht altersgerecht und der Herstellungsprozess einfach genug, dass ich er mithelfen kann, Dinge macht, die sonst hier nicht gemacht werden und nachher einfach auch mal ohne äußere Vorgaben Mamas und Papas Arbeit nachspielen kann.

Nun warte ich darauf, dass der 1,5 Jährige auch einen Laptop möchte 🙂

 

 

Basteln mit Jungs (2)

Als Neumama nimmt man sich vor, das Kind frei von Waffen und Gewalt groß werden zu lassen. So wollten wir also niemals ein Schwert o.ä. kaufen. NIE.

Dann wurde Anton 2 und wir gingen auf ein MPS. Nunja, was soll ich sagen, wir brachten 2 Holzschwerter mit. Und mit der Zeit sammelten sich die Waffen an. Ob man im Urlaub in ein Pannekoekhuis geht und es zum Kindermenü einen Helm und eine Stichwaffe gibt, oder auch beim Entenangeln ein Schwert ausgesucht wird. Man kommt nicht drumrum, ohne es noch viel interessanter für die Kinder zu machen. Einen schönen Blogpost hat dazu Mama Miez vor kurzem geschrieben.

Was macht man nun mit all den Schwertern, Dolchen und Äxten? Meist fliegen sie irgendwo im Kinderzimmer rum, denn aufräumen ist ja sowieso doof und in Kisten sind die immer so sperrig.

Vor kurzem sagte der Große, dass er einen Waffenständer basteln möchte.

20140627-140451-50691966.jpg20140627-140451-50691074.jpgUnd so suchten wir uns einen Karton, der ungefähr so breit war, wie das größte Schwert lang ist und mindestens so hoch wie die breiteste Schwertklinge. Wir steckten schon mal die Schwerter durch die Oberseite und schnitten einen Schlitz in eine Seitenwand, um ein Schild zu befestigen.
20140627-140450-50690175.jpg20140627-140449-50689208.jpgIn den Karton legten wir einen Sandsack (Butterbrottüte mit Sand gefüllt) zum beschweren und klebten alles gut mit Klebeband zu. Ein wenig dekorieren und bemalen und schon war der Waffenständer fertig. Super daran ist, dass er kaum Platz im Zimmer wegnimmt und die Waffen immer ordentlich nach Benutzung weggeräumt werden. Yeah!
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Basteln mit Jungs (1)

Unser Großer bastelt nicht so gerne. Im Kindergarten muss er nur 2x im Jahr basteln. Weihnachten und Muttertag. Die Erzieherin meinte, dass man ihn ein wenig „überreden“ musste.
Umso erstaunter bin ich, dass er in letzter Zeit des öfteren von sich aus etwas basteln möchte. Gestern war am Brückentag der Kindergarten geschlossen und so hatten wir einen ganzen Tag zuhause Zeit und er wollte basteln als er sah, daß ich einen leeren Pampers-Karton aus dem Zimmer des Mini räumte.

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Ein Spiderman-Raumschiff sollte es sein. Puh. So n Karton ist ja mittlerweile nicht mehr soo groß, aber im Keller ließ sich noch etwas passendes auftreiben. Mit Schere und Klebeband wurde ein Rohling geformt. Dabei steuerte er immer wieder Ideen bei, z.B. die Flügel und dass man doch dann direkt daran den Antrieb mit Klorollen kleben kann.

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Da es ihm dann nie schnell genug gehen kann, wenn erstmal eine Form zu sehen ist, wurde das ganze mit Bastelkleber und Krepppapier verziert und er malte sich ein Cockpit. Krepppapier ist für sowas super, denn das verzeiht Unebenheiten, lässt sich um alle Ecken und Rundungen biegen und auch sonst gut regulieren. Wir steckten noch etwas Krepp-„Feuer“ in die Antriebsdüsen und fertig war das Raumschiff.

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