Tag Archives: Geschenke

Besinnliche Weihnachten

Nach all der Hektik und dem Stress, die im Dezember anlagen, habe ich mich wirklich sehr auf Weihnachten gefreut. Da wir uns seit Jahren nun schon drauf geeinigt haben, dass wir an Weihnachten nur den Kindern etwas schenken, muss fürs Fest auch nicht viel vorbereitet werden.

Mitte Dezember zog der Weihnachtsbaum bei uns ein und wurde von den Kindern geschmückt. Ein erster Anflug von Besinnlichkeit. Denn einen ganzen Nachmittag schmückten sie mit viel Sorgfalt und Geduld den Baum. Ich musste lediglich das obere Drittel schmücken.
Sie bastelten sogar noch neuen Baumschmuck aus Playmais. 😉

Wir buken im Advent gemeinsam Plätzchen, aber auch hier nur so viele, wie die Kinder auch Lust hatten, zu helfen. Also buken wir mehrmals und Oskar war immer voller Freude, helfen zu können. Er drehte den Fleischwolf für das Spritzgebäck oder rollte Kugeln für die „Je länger, je lieber“, wie Engelsaugen bei uns in der Familie heissen. Die Absoluten Lieblingsplätzchen aller. Hübsch sind sie meist nicht, aber saulecker.

Heilig Abend fuhr der Mann morgens mit dem Rad zum Metzger in die Stadt, um das vorbestellte Fleisch abzuholen. Wir feierten nun schon das 3. Jahr gemeinsam mit meiner Schwiegermutter bei uns zuhause. Ich bereitete in der Zwischenzeit die restlichen Kleinigkeiten für das Fondue vor. Meine Schwiegermutter kam mit dem Zug gegen 15 Uhr bei uns an, sodass wir schon im Nachmittag mit dem Essen begannen, denn Fondue dauert ja bekanntlich immer ein wenig länger.
Die Kinder hatten ihren Spass und waren auch ruhig, da das Christkind ja erst kommt, wenn es erstens: draussen dunkel und zweitens: ruhig in einem Haus ist. 😉

Nach dem Essen so ca. gegen 17:00h setzen wir uns alle zusammen auf die Couch und Anton spielte Weihnachtslieder auf dem Klavier. Wir sangen zusammen Lieder, alles worauf die Kinder Lust hatten und dann verschwanden Mann und Kinder in ein Kinderzimmer, um dort auf das Christkind zu waren. Meine Schwiegermutter und ich „räumten die Küche auf“ und wurden vorher noch eindringlich darauf hingewiesen, auch ja in der Küche zu bleiben, damit das Christkind sich auch ins Wohnzimmer traut.

Ich legte die Geschenke unter den Baum und klingelte mit der „Christkind-Glocke“, die wir nur für diesen Anlass von meiner Schwiegermutter bekamen.

Derweil versteckte sich der Kleine unter dem Bett, da sie von unten ja Geräusche hörten und der Große wurde immer nervöser.

Beim ertönen der Glocke stürmten sie nach unten und öffneten vorsichtig die Wohnzimmertür. Die Freude war groß, denn das Christkind hatte alle Wünsche erfüllt.

Auch dieses Jahr konnten wir den Großteil der Verwandtschaft davon überzeugen, dass es nur 1 bzw. 2 gemeinsame Geschenke an Heiligabend gibt, auch wenn die schenkenden evtl. nicht anwesend sind. Denn wir haben auch dieses Jahr einen Wunschzettel an das Christkind geschrieben, auf den maximal 2 Sachen dürfen. So stehen dort auch wirklich Sachen drauf, die sie gerne hätten und nicht irgendwas, was grade im Katalog am Größten war. Und solange die Kinder an das Christkind glauben (wollen), ist das mit den Geschenken eh seltsam, wenn man an mehreren Tagen feiert.

144960856460021602082 Der Große wünschte sich ein Skateboard und einen Transformer.  Ausserdem noch Frieden auf der Welt, aber dieser Wunsch ist dann wohl doch was zu Groß für das Christkind gewesen. Er bekam ein Komplettboard von Santa-Cruz und einen Mini-Transformer von Hasbro. Die Freude war riesig. Uns wurde empfohlen, kein Spielzeug-board zu besorgen, da diese den Fahrspaß relativ schnell verderben.

Der Kleine wünschte sich ein Rennauto. Wenn er vom Christkind und seinem Geschenkwunsch sprach, dann sprach er auch oft von einer Carrera-bahn, aber dafür ist er mit seinem 2 Jahren nun wirklich noch zu klein. Also bekam er ein Duplo-Rennauto, bei dem man Reifenwechsel spielen kann und Kapla-Steine. Diese entdeckten wir dieses Jahr im Urlaub und fanden sie toll. Es sind Bausteine im Fomat 15x3x1 mit denen man durch die Form nochmal anderes baut, als mit normalen Bauklötzen. Wir haben uns für 200 Steine in Natur und 100 bunte Steine entschieden.

Weil dem Mann der Kaffee aus seinem Adventskalender so gut geschmeckt hatte, habe ich ihm noch ein Abo von Sonntagmorgen.de besorgt und für mich hatte das Christkind morgens wohl auch noch spontan auf dem Weg zum Metzger Ohrringe gesehen. Das war schön.

Nach der Bescherung schauten Frauen und Kinder „Rio“ während der Mann wirklich die Küche aufräumte. Die Kinder gingen glücklich und vollkommen freiwillig im Anschluss ins Bett.

Den 1. Weihnachtstag verbrachten wir hauptsächlich mit Spielen. Die Jungs bauten stundenlang mit den Kapla-Steinen Türme, Häuser und Rennstrecken für das Rennauto. Gemeinsam buken wir noch einmal ein paar Plätzchen und genossen den gemeinsamen Tag.

Am 2. Weihnachtstag schliefen wir relativ lange (also bis 8… das ist echt lang!) und trafen uns dann zum Brunch mit der restlichen Familie. Auch dies wurde in den letzten Jahren zur Tradition und ist sehr schön, da ohne viel Aufwand alle beisammen sein können.
Wie Großeltern nunmal so sind, wollte meine Mutter es sich nicht nehmen lassen, den Jungs auch an dem Tag noch etwas zu schenken, aber Kinder können sich auch über ein paar „coole“ Unterhosen vom Christkind noch freuen. Der Große jammert nämlich seit Schulbeginn über die „Babyunterhosen“ ohne Beinansatz.
Ich brachte meiner Mutter als Dankeschön für den Tag „Fadi kocht syrisch“ mit, da ich mir sicher bin, dass sie daraus auf jeden Fall kochen wird und ich das Projekt auch gerne mit 2 Büchern (eines für uns) unterstütze.
Es war sehr gemütlich. Sogar so gemütlich, dass mein Mann gar nicht nach Hause wollte. Was selten vorkommt. Wir fuhren aber dann doch nach dem Mittag und gingen mit den Kindern noch eine Runde auf den Spielplatz um das Skateboard auszuprobieren und die Sonne zu geniessen.

Und so gingen die Weihnachtstage mit viel Ruhe und schönem Beisammensein irgendwie viel zu schnell rum.

Ich mag unser Weihnachtsfest sehr. Der Gedanke daran stresst mich nicht und die Weihnachtstage sind wirklich besinnlich. Ich hoffe, dass meinen Kindern dadurch ein bisschen der Zauber von Weihnachten erhalten bleibt und nicht durch den Konsum verdrängt wird.

Geschenke

Ich gebe zu, dass ich ein gespaltenes Verhältnis zu Geschenken habe. Ich verschenke gerne und oft Dinge. Selbst gemacht und auch selbst gekaufte. Am liebsten mache ich das ohne Anlass und – falls es sich ergibt – auch an mehreren Gelegenheiten hintereinander. Dafür schaffe ich es aber auch ganz problemlos, Geschenk orientierte Feiertage und auch Geburtstage was das Schenken angeht, zu ignorieren und mich auf das wesentliche (Feiern) zu konzentrieren. Ganz ungern, wenn überhaupt, schenke ich Gutscheine, die oft genug nicht eingelöst werden oder nur signalisieren, dass man eigentlich keine Ahnung hat, worüber sich der Beschenkte freut.

Manchmal wurde bereits Kritik geäußert, dass die Kinder doch arg verwöhnt werden. Ich sehe das ein bisschen anders. Im Moment kann ich mir das leisten und sehe kein Grund, sie nicht zu verwöhnen. Außerdem bin ich mir ihrer Zuneigung auch ohne Geschenke sicher.

Was hingegen abgefärbt hat, ist die – meines Erachtens – vorgelebte Großzügigkeit. Unser Großer schenkt und teilt von ganzem Herzen. Mit uns, aber auch mit seinem kleinen Bruder und neuerdings auch gerne mit seinen Kindergartenfreunden.

Das führt dann zu interessanten Lerneffekten, nämlich, dass Großzügigkeit gegebenenfalls auch ausgenutzt werden kann. Zum Beispiel, wenn auf einmal jeder etwas haben will oder Dinge mehrfach möchte.

Ich finde es total spannend zu Beobachten, wie der Große lernt, dass unsere Verhaltensweisen (Geschenke werden freiwillig geschenkt, sonst sind es ja keine Geschenke und Forderungen führen zu 95% nicht zum Erfolg) gar nicht mal so dumm sind und sie übernimmt.

Generell haben wir übrigens nichts dagegen, wenn unsere Kinder Spielzeug herschenken. Warum sollte ich dort einschränken, wenn so ein Geschenk spontan aus Zuneigung, zum Trost oder ähnlichem erfolgt. Vermutlich würde man irgendwo eine Grenze setzen, da Kinder ja oft den finanziellen Wert von Dingen nicht einschätzen können.

Wie seht denn ihr das? Geschenke nur zu bestimmten Anlässen? Ist es ok für euch, wenn eure Kinder ihre Dinge außerhalb der Familie herschenken?