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Die tollen Tage

Heute ist Aschermittwoch und Karneval ist nun vorbei. Dieses Jahr waren die Jungs sich relativ früh sicher, was sie denn an Karneval werden wollen und haben sogar an allen Tagen das gleiche Kostüm getragen! Premiere.

Der Große ist immer noch im Ninjago-Fieber und so kam es, dass er natürlich auch an Karneval als Ninja gehen wollte. Aber nicht irgendein Ninja. Nein! Es musste „Lloyd“, der grüne Ninja sein. Das bedeutete natürlich, dass ich das Kostüm selbst nähen musste, denn so, wie er sich das vorstellte, gibt es da nix zu kaufen. Und ich näh es ja auch gerne.

Also suchten wir gemeinsam eine der vielen Anzüge aus, den ich nachnähen sollte. Diese Ninjas haben ganz schön viele Outfits!

Der Kleine wollte, seitdem wir in Trolls im Kino waren, „Branch“ werden. Der grummelige Troll, der später erst seine Farbe bekommt. Auch hier gab’s nix Fertiges.

Also gingen wir schon im Januar alle zusammen zum Karnevalsladen, um Stoff und Accessoires zu shoppen. Vor allem die Troll-Perrücke machte mir Sorgen. Stoff ging schnell, Nunchucks gabs natürlich nicht, das einzig Ninja-taugliche war ein Schwert. Also nahmen wir dies mit. Bei den Perücken überzeugte mich nichts, da beim Hochkämmen immer Netz zu sehen war. Also durchforstete ich noch das Internet und bestellt eine ziemlich günstige blaue Party-Perrücke mit hochstehenden Haaren.

Beide Kinder wollten beim erstellen der Kostüme helfen und so zeichnete der Große die Schriftzeichen in der richtigen Größe auf Papier und der Kleine schnitt mit einer Zackenschere Stofffetzen für seine Hose aus.

Gemeinsam bügelten wir die Goldfolie auf den Stoff und die Jungs entfernten die Trägerfolie.

Beim Ninja-Kostüm wollte ich es mir einfach machen und mit meinem Bandeinfasser auf der Coverlock silbernes Lycra als Schrägband an die Jacke nähen, hatte aber diesen klebrigen Stoff unterschätzt. Das wäre mit der normalen Nähmaschine wohl hübscher geworden. Aber es ist ja nur ein Karnevalskostüm, daher hab ich das Gewurschtel so gelassen.

Die Ninja-Maske ersetzen wir durch ein Stirnband, da der Stoff nicht weich genug für eine Maske fiel.

Da der Kleine seine Jacke sowohl drinnen als auch draussen tragen wollte und diese unbedingt über den Bauch gehen sollte, nähte ich nur auf die Vorderseite Blätter an, damit sie insgesamt nicht zu warm wurde. Doppellagiger Double-Fleece wäre sonst zu dick. Er reichte mir beim Nähen jedes Blatt an und war auch sonst ganz Feuer und Flamme.

Weiberfastnacht waren beide Kinder noch vor dem Wecker wach vor Aufregung und zogen schnell ihre Kostüme an. Der Große freute sich auf jede Menge Süßigkeiten in der Schule und der Kleine auf die Party im Kindergarten. Dort lief schon eine Polonaise durch das ganze Gebäude und er zog nur schnell seine Hausschuhe an und reihte sich ein. Ich wurde noch nicht mal mehr verabschiedet.

Nachmittags feierten die Kinder noch eine „Dunkel-Party“ mit jede Menge Knicklichtern und Musik, während die Muttis dieses Jahr aufgrund von 2 Stillkindern ruhig bei uns zuhause ein wenig klönten, anstatt tanzen zu gehen.


Freitags war karnevalsfrei und wir nutzen den Tag um das erste Eis des Jahres in Brand zu essen und uns neue Bücher auszuleihen.

Samstag fuhren wir wie jedes Jahr nach Winden zum Karnevalszug, bei dem die Kamelle-Ausbeute immer riesig ist. Die Kinder trugen wieder ihre Kostüme, die Perücke musste noch einmal mit Haarspray ein wenig stabilisiert werden. Da Beide wieder sehr aufgeregt waren, ging es schon früh los, um vor Ort vorher noch eine Erbsensuppe zu essen und bei Oma zu entspannen. Die Sonne schien und wir suchten uns kurz vor Zugbeginn ein schönes Plätzchen relativ nah am Start. Die Jungs schrieen um die Wette „Kamelle“ und „Alaaf“, wobei der Kleine in solch einer Lautstärke brüllte, dass alle vermuteten, dass er spätestens am nächsten Tag keine Stimme mehr haben werde.

Aber weit gefehlt, auch am Sonntag war die Stimme noch da. Im diesjährigen Brander Zug ging auch die Schule des Großen mit. Er wollte es auch einmal ausprobieren und so meldeten wir ihn dort an. Da er sich aber zwischenzeitlich den Zeh brach, beschlossen wir, dass er nur den halben Zug mitgeht. Er freute sich dann auch sehr darauf, denn das bedeutete, dass er alle Gruppen, die nach seiner kommen, auch noch sehen konnte.
Auch hier brüllte sich der kleine Troll wieder die Seele aus dem Leib und so konnten noch mehr Süßigkeiten gesammelt werden. Ich vermute, wir haben für das ganze Jahr genug Gummibärchen und Kaubonbons. Die Oma kam extra zu Besuch, um den Großen im Zug zu bewundern. Die Gruppe war riesig (183 Personen) und wir suchten ihn lange unter all den goldenen Kindern, da er ziemlich am Schluss lief. Als er uns sah, stürmte er erstmal freudig auf seinen Bruder zu und packte ihm was in die Tüte. Dann stellte er sich zu uns und konnte noch fast den ganzen Zug schauen, da seine Gruppe eine der Ersten war.

Rosenmontag beschlossen dann alle, dass es genug Karneval sei und wir sparten uns weitere Züge. Karneval ist schön, das Verkleiden macht Spaß, aber irgendwann hat jeder genug Humpa, Johnny Däpp, Berliner und Muzen. Dann tut ein Jahr Pause ganz gut.

Die Kostümpläne fürs nächste Jahr wurden noch geschmiedet. SuperMario und Yoshi. Mal sehen, ob das Ende des Jahres immer so sein soll.

Von Piratenzauberern und Kamellemagneten

Nun ist Aschermittwoch und es wird Zeit, kurz was über die diesjährigen Kostüme der Kinder zu schreiben.

Als ich dieses Jahr den Großen fragte, was er denn zu Karneval werden wolle, sagte er „Zauberer! Warte Mama, ich zeige Dir ein Bild.“ Er verschwand und tauchte mit einem Piratenmalbuch wieder auf. „So eine Jacke, wie der hier.“ und deutete dabei auf das Cover und den darauf abgebildeten Piraten-Kapitän. „Aber das ist doch eine Piraten-Jacke“, antwortete ich und versuchte gleichzeitig zu verstehen, was er denn meinen könne. „Das tragen auch manchmal Zauberer.“ kam nur zurück. Wir sprachen lange und immer wieder über diese Jacke. Der Pirat trug unter der Jacke ein Rüschenhemd und die Rüschen an den Armen schienen wichtig zu sein. Auch die goldenen Verzierungen. So zog ich also mit keiner genauen Vorstellung los, um Zutaten für eine Zaubererjacke zu besorgen. Ich wollte es mir einfach machen, da ich befürchtete, dass das Resultat wohlmöglich nicht seinen Vorstellungen entsprechen würde.

Ich kaufte also einen dunkelblaue Kaputzenjacke und einen Meter Goldborte und setzte mich nachdem ich die Jacke gewaschen hatte hin, und trennte erstmal die Arme bis zum Ellbogen auf.

Dann nähte ich Rüschen und Borte an. Es sah nun der Piratenjacke schon ähnlich. Ich befürchtete sehr, dass er unglücklich werden würde, wenn ihn niemand als Zauberer erkennen würde, also schlug ich vor, ein paar Sterne aufzubügeln. Goldglitzernde Folie zieht eigentlich immer. „Aber dann kann ich die Jacke nicht mehr anziehen, wenn ich mich als Pirat verkleiden möchte!“ Achso, daher wehte der Wind. Ein Multifunktionskostüm wollte er also. Etwas, wo man sich spontan auch noch mal umentscheiden kann, vermutlich. So wie vor 2 Jahren, als er als Feuerwehrmann in den Kindergarten ging und beim Abholen ein Pirat war. Er hatte sich einfach von allen Freunden jeweils ein Teil geliehen, da fast alle anderen Piraten waren, und damit ein Kostüm zusammengebaut.

Ich frage also nochmal, ob er denn lieber als Pirat gehen wolle, aber er wollte Zauberer werden. Also versprach ich, ihm nach Karneval auch noch mal eine Piratenjacke zu nähen, und er stimmte den Sternen zu. Ich schnitt also die Sterne aus der Folie aus und bügelte sie auf die Arme. Dann noch 2 Kamsnaps an die Taschen, damit die Zauberstäbe auch drin halten und fertig war das Kostüm. Ich kaufte noch einen goldenen Hut, denn so ein Zauberer braucht ja auch einen Zauberhut.

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Für den Mini hatte ich mir bis dahin noch gar keine Gedanken gemacht. Irgendwann wurde mir jedoch in meine Facebook-TL ein Bild von einem Hühnchenkostüm gespült, was ich daraufhin unbedingt nachbauen wollte.

Ich beauftragte den Mann direkt damit, aus der Stadt eine weisse Federboa mitzubringen.
Auch dieses Kostüm war ziemlich schnell gemacht. Aus einem alten weissen Shirt in XL, schnitt ich ein Achselshirt in 98 aus, nähte nur Schultern und Seiten zusammen, der Rest blieb wie er war. Darauf wurde dann mit der Hand die Federboa festgenäht. Dazu hab ich diese ca 3x um den Bauch gewickelt und dann alle 10cm festgesteppt. Fertig.

Für das restliche Hühnchen nähte ich aus rot-weissem Ringelbündchen Arm- und Beinstulpen und für den Kopf aus einem Sweat-Rest in hellgrau eine Kapuze mit Kamm. Den Kamm zeichnete ich frei auf einen roten Nicki-Rest (doppelt), nähte die Rundung zusammen und stopfte mit Füllwatte aus. Beim zusammennähen der Kapuzenteile habe ich diesen einfach mitgefaßt. Wie im letzten Jahr musste auch dieses mal für den Kapuzen-Schnitt der HoodHoodie von FeeFee herhalten. Der ist ziemlich eng anliegend (zumindest beim meinen Kindern).
Als Highlight kaufte ich noch 2 paar Haushaltshandschuhe in gelb. Einmal in Größe S und einmal L. Diese sollten die Füße werden (drinnen und draussen).

Und angezogen war das Ganze echt der Hammer. Einfach nur super niedlich und dabei so schnell gemacht. Der Mini musste weder Kamelle rufen, noch sich für irgendetwas bücken. Aus jeder Gruppe kam mindestens ein verzückter Teilnehmer auf ihn zu und steckte ihm was in den Beutel.

Nur meine Mutter hat nun jede Menge Federflusen in der Bude. Nunja, irgendwas ist immer. 😉

magnet zauberer