Meine Frau hatte vor ein paar Wochen die Idee, Blicke in unseren CD-Schrank zu veröffentlichen und mit den „Die Lieder 7“ angefangen. Ich möchte das heute mit einer CD von Kai Lüftner fortsetzen, dem Rotz ’n‘ Roll Radio:
@kailueftner ist studierter Sozialpädagoge und hat eine beeindruckende Biographie als Streetworker, Kabarettist und Alleinunterhalter, Sozialarbeiter, Pizza-Fahrer, Türsteher vorzuweisen.
Mit „Rotz ’n‘ Roll Radio“ veröffentlichte der Berliner zu Beginn des Jahres sein erstes Kinder-Musikalbum. In seiner Diskographie finden sich bis dato auch einige Hörspiele. Ich stolperte zusammen mit dem großen Nachwuchs beim morgendlichen Hören des großartigen „KiRaKa“ über den Song „NEE!“, der einen alten Bekannten aus meiner Jugend, Bürger Lars Dietrich mit an den Frühstückstisch brachte:
Zum Glück zeigt unser DAB Radio Interpret und Titel an und eine kurze Suche brachte obiges Video zu Tage. Prächtig haben wir uns amüsiert.
Ich musste damals etwas suchen, mittlerweile bekommt man die gesamte CD auch bei amazon.de.
Wie der Titel schon andeutet ist das Album im Stil einer Radio Show aufgezogen. Wir haben festgestellt, dass das nicht jedem Kind gefällt, aber für unseren Großen ist das genau das richtige. Er mag die Jingles und Ansagen und auch die thematische Vielfalt des ganzen.
Highlights des ganzen sind erwähntes „NEE!“ über die Unlust, nichts zu machen, aber auch nicht zu wissen, was man eigentlich will (das sollten sicherlich auch viele Erwachsene kennen), „Super-Junge“, ein Stück über verrückte Selbsteinschätzung, „Was alles so doof ist“ und natürlich die „Kotzekatze“ (mit Konrektors Stumpen, muss man sich mal wegtun):
Mir selber hat der Song „Müssen“ fast am Ende des Albums beim ersten Mal Hören fast ein Tränken ins Auge getrieben, weil man sich wirklich wieder erkennt.
Mir persönlich gefällt Kais Herangehensweise an das Thema „Musik für Kinder“ ausgesprochen gut. Anstatt bekannte Kinderlieder mehr oder weniger originell im hinlänglich bekannten Stil moderner Popmusik neu zu interpretieren wie es im Moment eine sehr erfolgreiche Reihe versucht, geht er einfach mit Spaß und offenem Blick an das Thema heran. So entsteht Musik, die man als Kind und auch als Erwachsener Ernst nehmen kann und die gleichzeitig auch Kinder ernst nimmt und dort abholt, wo sich Kinder im Alter von ca. 5 bis 10 befinden. Gerade wegen dieser Ernsthaftigkeit macht das Album großen Spaß, während oben erwähnte Reihe oft nur die fragwürdige Pädagogik alter Kinderlieder mit der Penetranz aktueller Popmusik zusammen bringt.
Respekt und vielen Dank dafür, Kai.