Tag Archives: Nähen

Von Piratenzauberern und Kamellemagneten

Nun ist Aschermittwoch und es wird Zeit, kurz was über die diesjährigen Kostüme der Kinder zu schreiben.

Als ich dieses Jahr den Großen fragte, was er denn zu Karneval werden wolle, sagte er „Zauberer! Warte Mama, ich zeige Dir ein Bild.“ Er verschwand und tauchte mit einem Piratenmalbuch wieder auf. „So eine Jacke, wie der hier.“ und deutete dabei auf das Cover und den darauf abgebildeten Piraten-Kapitän. „Aber das ist doch eine Piraten-Jacke“, antwortete ich und versuchte gleichzeitig zu verstehen, was er denn meinen könne. „Das tragen auch manchmal Zauberer.“ kam nur zurück. Wir sprachen lange und immer wieder über diese Jacke. Der Pirat trug unter der Jacke ein Rüschenhemd und die Rüschen an den Armen schienen wichtig zu sein. Auch die goldenen Verzierungen. So zog ich also mit keiner genauen Vorstellung los, um Zutaten für eine Zaubererjacke zu besorgen. Ich wollte es mir einfach machen, da ich befürchtete, dass das Resultat wohlmöglich nicht seinen Vorstellungen entsprechen würde.

Ich kaufte also einen dunkelblaue Kaputzenjacke und einen Meter Goldborte und setzte mich nachdem ich die Jacke gewaschen hatte hin, und trennte erstmal die Arme bis zum Ellbogen auf.

Dann nähte ich Rüschen und Borte an. Es sah nun der Piratenjacke schon ähnlich. Ich befürchtete sehr, dass er unglücklich werden würde, wenn ihn niemand als Zauberer erkennen würde, also schlug ich vor, ein paar Sterne aufzubügeln. Goldglitzernde Folie zieht eigentlich immer. „Aber dann kann ich die Jacke nicht mehr anziehen, wenn ich mich als Pirat verkleiden möchte!“ Achso, daher wehte der Wind. Ein Multifunktionskostüm wollte er also. Etwas, wo man sich spontan auch noch mal umentscheiden kann, vermutlich. So wie vor 2 Jahren, als er als Feuerwehrmann in den Kindergarten ging und beim Abholen ein Pirat war. Er hatte sich einfach von allen Freunden jeweils ein Teil geliehen, da fast alle anderen Piraten waren, und damit ein Kostüm zusammengebaut.

Ich frage also nochmal, ob er denn lieber als Pirat gehen wolle, aber er wollte Zauberer werden. Also versprach ich, ihm nach Karneval auch noch mal eine Piratenjacke zu nähen, und er stimmte den Sternen zu. Ich schnitt also die Sterne aus der Folie aus und bügelte sie auf die Arme. Dann noch 2 Kamsnaps an die Taschen, damit die Zauberstäbe auch drin halten und fertig war das Kostüm. Ich kaufte noch einen goldenen Hut, denn so ein Zauberer braucht ja auch einen Zauberhut.

IMG_4097.JPG IMG_4099.JPG

Für den Mini hatte ich mir bis dahin noch gar keine Gedanken gemacht. Irgendwann wurde mir jedoch in meine Facebook-TL ein Bild von einem Hühnchenkostüm gespült, was ich daraufhin unbedingt nachbauen wollte.

Ich beauftragte den Mann direkt damit, aus der Stadt eine weisse Federboa mitzubringen.
Auch dieses Kostüm war ziemlich schnell gemacht. Aus einem alten weissen Shirt in XL, schnitt ich ein Achselshirt in 98 aus, nähte nur Schultern und Seiten zusammen, der Rest blieb wie er war. Darauf wurde dann mit der Hand die Federboa festgenäht. Dazu hab ich diese ca 3x um den Bauch gewickelt und dann alle 10cm festgesteppt. Fertig.

Für das restliche Hühnchen nähte ich aus rot-weissem Ringelbündchen Arm- und Beinstulpen und für den Kopf aus einem Sweat-Rest in hellgrau eine Kapuze mit Kamm. Den Kamm zeichnete ich frei auf einen roten Nicki-Rest (doppelt), nähte die Rundung zusammen und stopfte mit Füllwatte aus. Beim zusammennähen der Kapuzenteile habe ich diesen einfach mitgefaßt. Wie im letzten Jahr musste auch dieses mal für den Kapuzen-Schnitt der HoodHoodie von FeeFee herhalten. Der ist ziemlich eng anliegend (zumindest beim meinen Kindern).
Als Highlight kaufte ich noch 2 paar Haushaltshandschuhe in gelb. Einmal in Größe S und einmal L. Diese sollten die Füße werden (drinnen und draussen).

Und angezogen war das Ganze echt der Hammer. Einfach nur super niedlich und dabei so schnell gemacht. Der Mini musste weder Kamelle rufen, noch sich für irgendetwas bücken. Aus jeder Gruppe kam mindestens ein verzückter Teilnehmer auf ihn zu und steckte ihm was in den Beutel.

Nur meine Mutter hat nun jede Menge Federflusen in der Bude. Nunja, irgendwas ist immer. 😉

magnet zauberer

Das schönste an Ostern…

Letzte Woche fragte ich den Großen „Freust Du Dich auf Ostern?“ „Ja“ „Worauf freust Du Dich am Meisten?“ “ Dass ich den Leo wieder sehe!“

Dieser Dialog beschreibt unser Osterfest ganz gut.

Eiersuche1Wir verbrachten das Osterfest bei meinem Bruder und die Jungs konnten gemeinsam dort Eier suchen. Alle Sorge, dass sie sich bei der Eiersuche zanken würden waren nach der erst Sekunde verflogen. Die gefundenen Eier wurden geteilt, Hartgekochte bekam das Baby. Der Große versuchte evtl. Namen auf Päckchen zu lesen und rannte dann auch bis zum anderen Ende des Gartens, wenn es nicht seines war. So waren die Kinder einige Zeit beschäftigt und wir Erwachsenen ziemlich hungrig, denn an Ostern wird gebruncht und ich hatte zumindest noch nichts gefrühstückt. Nachdem alles gefunden war kam Anton zu mir und sagte: „Mama, ich möchte Leo etwas von meinem Süßen schenken. Er hat nicht soviel gefunden wie ich.“ <3

Eiersuche2Bei uns gibt’s an Ostern normalerweise Süßes und Klamotten, dass weiss zumindest der Große. Vor dem Frühstück durfte dann jeder zwei Pakete auspacken. Der Große packte als Erster aus und freute sich riesig über ein Spiderman-Shirt, dass er direkt anziehen musste. Sein Cousin packte eine Kneteküche aus. In Antons 2. Paket war eine Sweat-Jacke mit selbstgemachtem Ninja Turtle Aufdruck. Auch darüber freute er sich wirklich, denn Leonardo ist sein Lieblingsturtle und grün im Moment sowieso total toll. Ich hab persönlich so ein kleines Problem mit den Lizenzprodukten, denn meistens find die die unendlich hässlich und dann sind sie für die gelieferte Qualität auch noch unverschämt teuer. Deswegen selbstgemacht.

Sein Cousin packte noch ein Spielzeug aus. Der Große schaute irritiert, kam zu mir und fragte: „Warum bekomme ich kein Spielzeug?“ Was sollte ich darauf sagen? Ich hatte gar nicht drüber nachgedacht, dass in der Familie meines Bruders diese Regel ja nicht galt und evtl. Neid entstehen könnte. Ich wurschtelte mir eine nicht gerade sinnige Erklärung zusammen, jedoch wusste ich auch, dass dieses Jahr meine Mutter auch eine Ausnahme von der Regel gemacht hatte, weil sie schon nach Weihnachen super günstig Lego für den Großen erstanden hatte. Und bis zum nächsten Geburtstag des Großen ist es ja fast so lang wie bis Weihnachten. Also hatte ich gesagt, dass es ok ist, wenn sie es an Ostern schenkt.

Nach dem Frühstück packte der Große weiter aus, und erwischte das Lego Paket. Da er draussen war, hörten wir drinnen nur einen Freudenschrei und er kam mit leuchtenden Augen reimgestürmt. Puh. Auch wenn er es erst Zuhause auspacken durfte um im Gewusel nichts zu verlieren, war er glücklich. Und ich etwas erleichtert, dass es dieses Jahr nicht nur Anziehsachen gab.

Ich hatte für alle 3 Jungs Shirts genäht worüber die Großen sich auch freuten. „Wie Anton!“, rief Leo. Wahre Kumpels.

DSC06815

Der Tag war schön entspannt, wir saßen noch etwas im Garten und genossen die Sonne. Michi fuhr mit dem mitgebrachten Rennrad nach Hause und ich mit den Jungs. So verloren wir nicht wirklich gemeinsame Zeit.

Ostermontag machten wir uns ausgeschlafen im späten Vormittag nach Kommern auf. Wir genossen die Zeit auf dem historischen Jahrmarkt, schauten uns eine tolle Hochseilattraktion an und schafften es noch vor dem Gewitter wieder ins Auto.

Das schönste an Ostern ist die gemeinsame Zeit mit der Familie. Die entspannten und glücklichen Kinder. Die entspannten und glücklichen Eltern.

„5 Minuten DIY“-Latz mit Auffangtasche

Sobald das Kind anfängt, selbst zu essen, siehst auf Tisch und Boden aus wie Sau. Wir sind bei Anton dann auf Plastiklätzchen mit Auffangschale bzw. Malkittel vom Schweden umgestiegen. Für ins Restaurant oder in den Urlaub wollte ich jedoch etwas Praktischeres haben, das auch in die Handtasche passt und nicht nach Ganzkörperanzug aussieht. Ich bestellte damals ein laminiertes Lätzchen für unverschämt viel Geld. Nach der ersten Spaghetti Bolognese merkte man dann aber die Schwachstelle dieses Lätzchens. Die Oberfläche war zwar laminiert, jedoch nicht die Rückseite der aufgenähten Fangtasche. Somit färbte sich der Latz von innen langsam nach aussen durch. Das ging zwar beim Waschen fast wieder raus, aber praktisch war es nicht, denn im Urlaub wollte ich ja nur mal kurz Wasser drüber laufen lassen und alles war wieder ordentlich.

Bei meinem letzen Schwedenbesuch entdeckte ich KLADD RANDIG. 2 Plastiklätzchen für 1.99€ (in D sind die leider doppelt so teuer, wir fahren ja immer nach Heerlen) und wollte direkt aus den 2 Lätzchen ein neues „Urlaubslätzchen“  für Oskar machen.

Latz Ursprungszustand

Hab mich für das Grüne als Latz entschieden und das Orange wurde Tasche.
Dazu einfach das Orange in der gewünschten Höhe abschneiden (+ca 1.5cm Nahtzugabe) und das Schildchen rausschneiden. Ich habe die eigentliche Aussenseite nach innen gedreht, da diese glatter ist, evtl. ist dies aber nicht nötig.

Step1

Dann an der Oberkante umschlagen und feststeppen. Die Naht habe ich bewusst nach aussen gelegt, damit innen, also da wo man ständig wischt, so wenig „Dreckspalten“ wie möglich sind. Um das Plastik nicht durch Nadeln zu beschädigen, nehme ich bei solchen Sachen immer diese Mini-Haarclips. Da gibt’s auch Professionelleres, hab ich aber nicht. 😉

Step 2

Anschliessend die Tasche auf den Latz feststeppen. Hierbei hab ich direkt neben dem Schrägband genäht, damit innen keine Baumwolle ist, die Verschmutzen kann.

Step3

Fertig. 🙂 Nicht wunderhübsch, dafür aber praktisch. Man hätte natürlich auch das Schrägband vom Grünen auftrennen und alles ordentlich zusammen nähen können, aber dann hätte es definitiv länger als 5 Minuten gedauert.

Was macht Darth Vader im Ritterzimmer?

Ich guck mir ja gerne diese „Makeover“-Sendungen an, wo komplette Häuser renoviert werden. Spannend find ich auch immer, was in den Kinderzimmern gemacht wird. Meistens haben die Zimmer ja ein Thema. Ritter, Fussball, Indianer, Cars…. Alles was das Kind zu dem Zeitpunkt der Renovierung super findet, wird umgesetzt. Und dabei wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.  Von der Wandbemalung bis zum individuell geschreinertem Bett. Sieht immer super toll aus.

Vor kurzen wollte der Große endlich neue Bilder in seinem Zimmer. Die Zootiere seien für Babies, er sei ja jetzt groß und Superhelden sollen es sein. Also malte ich ihm 5 neue Bilder (inspiriert von @drawsgood – Michael Myers) und überlegte kurz, ob ich auch noch neue Vorhänge für sein Hochbett im Superhelden-Stil nähen sollte. Auch mal dem Zimmer ein Thema geben.

Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt besuchte er einen Freund und ich bewunderte das wirklich schöne Ritterzimmer. Das Hochbett ne Ritterburg, Ritterteppich, Ritterlampe, Ritterdeko an Tür und Wand. Die Kinder spielten im Wohnzimmer, das Zimmer war also wie geleckt und ich fragte mich, ob alle Nicht-Ritter immer in Kisten/Schränken verschwinden müssen. Spielen Kinder in einem Ritterzimmer auch mal Star Wars, oder geht man dazu in ein anderes Zimmer?

Ich entschied mich dann gegen neue Vorhänge und dafür, dass das Kinderzimmer einfach nur bunt ist. Mit vielen Themen, vielen Spielanregungen. Und jede kann einzeln ausgetauscht werden, wenn sie nicht mehr „in“ ist.

Superhelden

Superhelden

Kokosnuss

Kokosnuss-Fensterdeko

Roboter

Where is Wall-e Poster

Piratenvorhang

Piratenvorhang

P1060675
Ich frage mich oft, wie lange ein Kind sich im Themenzimmer wohlfühlt. Wie lange so ein Fernseh-Makeover-Zimmer bestehen bleibt. Mit ca. 18 Jahren bemalte ich für meine damals 3jährige Schwester ein Zimmerwand mit einem Janosch-Motiv. Dieses blieb bestehen, bis das Haus 11 Jahre später verkauft wurde. Keiner traute sich, es zu übermalen.

Kinder und Karneval: Kostüme, Kamelle & Kranksein

Für den Großen kommt Karneval auf der Jahreshitliste ja direkt nach Weihnachten. Verkleiden ist für ihn schon seit ca. 2 Jahren der Hit.

So passierte es auch schon letztes Jahr, dass er in meiner Kostümkiste ein altes Kleid von mir fand, dass ich mir so ca. mit 17 nähte. Ein Etui-Kleid aus Bärenfell. Inkl. Arm- und Beinstulpen und einem Haarreif mit Ohren. Er wollte, dass ich ihm daraus ein Grüffelo-Kostüm nähe. Zur Umsetzung fehlte mir lila Stoff für die Stacheln und so landetet es erst mal im „To Sew“-Korb. Er fragte öfters nach, aber ich hatte immer noch kein lila Irgendwas. Dieses Karneval war es dann so weit, ich besorgte den fehlenden Stoff und auch noch Stoff für die passende kleine Maus.

Grüffelo

Das Kleid passte ihm mittlerweile fast genau von der länge und so musste ich nur den Rock bis zum Reissverschluss teilen, knotige Knie aufnähen und als Beine wieder zusammennähen. Die Abnäher im Brustbereich wurden einfach bis zum Hals verlängert und die Schulternaht etwas tiefer gesetzt, um den Ausschnitt zu verkleinern. Schwanz dran, hömmele Stacheln produziert und fertig. Naja, fast. Für die Stacheln hab ich den lila Fleece einfach gerollt und drüber gesteppt, vertikal auf den Rücken gelegt und am  unteren Ende festgenäht. So standen sie schön ab. Die Armstulpen wurden mit ’nem Bündchen versehen, damit sie ihm auch passen und noch um Krallen erweitert. Dazu hab ich weisse Dreiecke an den Rand genäht. Die Ohren am Haarreif wurden an den Seiten eingerollt und festgesteppt, damit sie insgesamt schmaler wirken. Ausserdem noch Hörner aus weissem Jersey gefüllt mit Watte dazwischen festgenäht. Fertig war der Grüffelo.

2014-03-01_big

Für die kleine Maus habe ich einfach ’nen Hoodie nach diesem Schnitt genäht, 2 Nummern größer, ohne Taschen und die Jungsvariante. Ausserdem Ohren an die Kapuze und Teddyplüsch auf den Bauch. Für die Ohren hab ich nen Rest Schaumstoff von ca. 1cm Breite beim zusammennähen mit in die Naht gegeben. So standen diese schön rund vom Kopf ab.

 

Da der liebe Herr Papa jedoch noch kurz vor Karneval noch ein Spiderman-Kostüm mitbrachte, war der Grüffelo für den Kindergarten erst mal abgeschrieben. War sowieso mehr ein „Draussen-Kostüm“. Also für die Umzüge.

Umzüge steht der Große immer etwas zwiespältig gegenüber. Einerseits sind die Kamelle natürlich toll. Andererseits sind sie ziemlich laut. Das mag er ja gar nicht. Dieses Jahr hat er sich beim ersten Wagen des Brander Zugs, von der ersten Reihe nach ganz hinten verkrümelt und die Ohren zugehalten. Ist aber auch echt laut, die Brander Unterbahn. Danach wurde alles aufgesammelt, was geworfen wurde und immer laut „Kamelle“ und „Alaaf“ gerufen. Wir haben jetzt genug Kamelle bis nächstes Jahr, denn wir waren ja auch noch den Zug bei der Oma gucken.

Nach all den Menschenmassen kam dann, was kommen musste. Der Mini wurde krank. Erst nur so ein bisschen Bindehautentzündung, was mich am Rosenmontag dann noch zum Notdienst fahren liess, mittlerweile auch noch Bronchitis. Dazu das erste Fieber seines Lebens. Er sieht ganz elend aus, will den ganzen Tag kuscheln und hustet bis zum erbrechen. Zu allem Überfluss kommt auch noch das erste Zähnchen.

Was mich dabei beschäftigt: Beide Kinder haben sich ungefähr im gleichen Alter (mit ca.9,5 Monate) abgestillt. Und 2-3 Wochen später das erste Mal richtig Fieber bekommen. Find ich ja einen seltsamen Zufall, falls es einer ist…