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Kinderlos

Ich sitze jetzt schon den 2. Tag alleine zuhause, ohne Kinder und es fühlt sich sehr seltsam an. Gestern konnte ich die 3 Stunden gut mit Hausarbeit überbrücken, heute ist aber nun alles fertig, die Fenster müssten vielleicht noch geputzt werden…. aber nee, regnet bestimmt gleich wieder.

2 Wochen habe ich uns zur Eingewöhnung des Minis Zeit gegeben, doch dieser ist so gerne im Kindergarten, dass er mir gestern einen riesen Aufstand gemacht hat, als ich ihn wieder mit nach Hause nehmen wollte. Also fällt die „Eingewöhnung“ doch recht kurz aus. Einen Tag ist er nun 2.5 Stunden gegangen, wovon ich eine Stunde schon nach Hause ging und den 2. Tag blieb er 3 Stunden direkt alleine und wollte dann auch noch mit den anderen Kindern dort schlafen gehen, sodass ich mich auf eine Couch setzte und den großen Kindern beim Essen zusah. Heute an Tag 3. ist er jetzt schon 4 Stunden dort und bleibt auch noch, bis ich seinen Bruder von der Schule abgeholt habe.

Denn so wird es in Zukunft laufen, ich gehe arbeiten, hole den Großen aus der Schulbetreuung ab und wir gemeinsam dann den Kleinen. Denn das Abholen im Kindergarten dauert erfahrungsgemäß immer etwas länger.

Anton ist nun auch schon seinen 4. Tag in der Schule und ich bin wirklich stolz auf ihn. Auch er hat keinerlei Trennungsprobleme und geht gerne hin.

kuchen

Der erste Schultag war spannend. Wir waren früh losgegangen, um in der Kirche einen guten Platz zu bekommen und zu Antons Freude warteten vor der Kirchentüre schon Oma und Opa auf die Anton freudig zustürmte. Auch die andere Oma kam kurze Zeit später an und wurde von beiden Kindern glücklich begrüßt. Der Gottesdienst war kurzweilig und im Anschluss fand eine kleine Feier in der Turnhalle der Schule statt. Auf dem Weg über den Schulhof wurden die Erstklässler von klatschenden Schulkindern (teilweise mit Laola) begrüßt. In der Turnhalle wurde getanzt, gesungen und eine kleine Rede der Direktorin gehalten.

Im Anschluss gingen die Kinder für einen halbe Stunde in die Klassenräume und die Eltern warteten in der Aula (oder auf dem Schulhof – es war ja sehr heiss). Wir machten noch ein paar Fotos und gingen dann mit den Großeltern essen. Im Restaurant durften auch die Schultüte und Kindergartentüte geöffnet werden. Nachmittags gab es noch Kuchen bei uns zuhause und ein glückliches Schulkind fiel müde ins Bett.

Am ersten „richtigen“ Schultag begleitete Michael ihn. Er geht die ca. 1.5 km Schulweg mit 2 weiteren Kindern aus seiner Klasse zusammen. Auch die beiden anderen Mütter gingen mit. Auf dem Weg wurden noch 2 weitere Kinder „aufgesammelt“, die schon ins 3. und 4. Schuljahr gehen. Unter anderem auch Antons „Pate“, denn jeder Erstklässler bekommt einen Paten aus dem 4. Schuljahr, der für Fragen und Hilfe auf dem Schulhof zuständig ist. Es hat mich gefreut, dass Anton seinen Paten schon vorher kannte, denn dieser war auch schon in seiner Kindergartengruppe. Als ich ihn mittags abholte, war er von den Eindrücken ein wenig überwältigt und musste sich erst einmal sortieren. Auch gestern mittag sagte er mir auf die Frage : „Was habt ihr denn in der Schule gemacht?“ „Ich muss erstmal ein wenig überlegen, Mama. Ich erzähl Dir das dann wenn wir zuhause angekommen sind.“  Anscheinend brauchte er die halbe Stunde Fussweg um alles zu sortieren.

Heute morgen konnten die 3 Schulkinder es kaum erwarten, in die Schule zu kommen. Wir Erwachsenen wechseln uns mit dem hinbringen ab. Auch wenn die 3 sich vorher nur wenig kannten, so geben sie sich doch jetzt Halt und es ist für alle einfacher, loszulassen. Und da nicht jeden Tag die/der eigene Mama/Papa dabei ist, gibt’s auch keine Trennungstränen.

Morgen werde ich die Kinder das erste Mal begleiten. Ich bin so gespannt. Vermutlich werd ich dann auf dem Rückweg ein Tränchen verdrücken. Wenn mich keiner sieht.

 

Nachtrag zum Schultüteninhalt:

Anton hat sich riesig über seinen Inhalt gefreut. Folgendes war drin:
st1

  • Yoda Buch (Für Erstleser)
  • Star Wars Rebels Folge 1 (Hörspiel)
  • Star Wars Rebels Socken
  • Erstklässler-Shirt mit Namen
  • Regencape für den Schulranzen
  • Stirntaschenlampe (für spätes Lesen unter der Bettdecke 😉 )
  • PEZ Yoda
  • Selbstgebastelter Star Wars Rebels Button für den Sportbeutel
  • Süßes

Temporär alleinerziehend

Der Mann und ich sind nun seit knapp 14 Jahren zusammen, davon aber nur wenige Tage getrennt. Und die letzten 10 Tage sind dabei der längste Zeitraum überhaupt. Darüber kann so mancher nur lachen. Aber für uns ist das schon wirklich viel.

Seitdem wir Kinder haben waren es immer nur mal 2 oder 3 Tage. Die vergingen meist wie im Flug. Diesmal verging die Zeit auch wie im Flug, doch ich merke, wie mir seine Unterstützung fehlt. Heute fühle ich mich ziemlich ausgelaugt und bin froh, dass wir uns doch gegen ein Abholen am Flughafen entschieden haben.

Die Kinder waren in den letzten Tagen wirklich nicht anstrengend, doch das Dauerquasseln des besserwisserischen 4-Jährigen hat meine Nerven schon etwas strapaziert. Heute sagte ich ihm, dass ich einmal 5 Minuten Pause brauche woraufhin er fragte, ob es sei, weil er so viel reden würde. <3

Oskar hat die Nächte schlecht geschlafen, ist oft aufgewacht und hat nach Papa gerufen. Ich hab ihn irgendwann immer zu mir geholt, da ich auch endlich schlafen wollte. Schlafmangel macht sich bemerkbar.

Mir fehlt es, mich abends austauschen zu können, auch wenn ich abends jetzt so viel Zeit hatte, dass ich 2 Pullis, eine Bluse, ein Langarmshirt und ein weiteres Geheimprojekt genäht habe.

Wunderschön war es zu sehen, wie sehr sich die Kinder über jedes Video gefreut haben, das Papa schickte. Der Große hörte immer direkt mit seinem Tun auf, sobald ich sagte, dass ein neues Video gekommen sei. Und der Mini rief immer nur „Papa, Papa“. Küsse wurden dem Video gegeben. Glänzende Kinderaugen. <3

Gleich ist Boarding. Bald ist er wieder da. Wir freuen uns.